Am 8. März 2024 eröffnete Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, offiziell die WEBUILD Energiesparmesse Wels.
Diese von Gewessler als „Zukunfts- und Klimaschutzmesse“ bezeichnete Veranstaltung wirkt weit über die Landesgrenzen hinaus, stellte die Bundesministerin bei ihrer Anreise aus Wien mit dem Zug fest. Sie dankte allen Aussteller:innen und Besucher:innen, die hier in Wels ihren Beitrag leisten für eine gute Zukunft. Zum derzeit umfangreichsten Förderangebot brachte Gewessler beeindruckende Zahlen mit zur Messe Wels: Seit 1. Jänner 2024 wurden bereits mehr als 25.000 Förderanträge und Registrierungen für den Heizungstausches vermerkt. Zum Vergleich: 2023 waren es insgesamt rund 40.000. Laut Leonore Gewessler gibt es im Bereich der Sanierung noch viel zu tun. Sie versicherte im Rahmen der Messeeröffnung das Bestreben der Bundesregierung, die Förderangebote fortzuführen, um möglichst viele Häuser sanieren zu können. Eine weitere gute Nachricht: Im Jänner und Februar 2024 wurden 84 Prozent des Energiebedarfs aus Erneuerbaren abgedeckt, im gesamten Vorjahr lag die Quote bei 80 Prozent. „Wir kommen unserem Ziel, 100 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien abzudecken, immer näher“, so Gewessler. Sie verkündete eine weitere erfreuliche Botschaft: Zusätzlich zur aktuellen Förderung von PV-Anlagen bis 35 Kilowatt peak (kWp) und dazugehörige Speicher, sofern sie gemeinsam im Zuge von einem Projekt umgesetzt werden, mit dem Nullsteuersatz. („0% Steuer = 0% Bürokratie“) wird es mit 10. April dieses Jahres eine Förderung von Stromspeicheranlagen, die Strom aus bereits bestehenden PV-Anlagen bis zu einer nutzbaren Speicherkapazität von 50 kWh speichern, geben.
„Wir haben in diesem Land noch viel vor – egal ob Sanierung, Heizungstausch, Neubau, PV-Anlage oder Stromspeicher. Die beste Energie bleibt die, die man nicht verbraucht und als zweites jene, die man im eigenen Land produziert.“ Leonore Gewessler
Nach der Begrüßung der Ehrengäste durch Messepräsident Dr. Peter Franzmayr richtete Dr. Bürgermeister Andreas Rabl in seiner Festansprache die Scheinwerfer auf die Stadt Wels, die sich bereits in den 2000er-Jahren als Energiehauptstadt positioniert hat und dafür mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. „Diese Positionierung bedeutet auch, etwas zu tun, konkrete Taten zu setzen, Ziele zu erreichen und messbare Erfolge vorweisen zu können“, nennt er etwa den Kraftwerksbau beispielshaft als Maßnahme, mit der die Stadt etwa den CO²-Ausstoß drastisch reduziert.Für Landesrat KommR Markus Achleitner ist der Ausbau der erneuerbaren Energie das Gebot der Stunde und die Energiesparmesse „das Hochamt der Energiewende“. Er dankte Privaten, Unternehmen, Gemeinden und allen, die in Oberösterreich gemeinsam die Energiewende vorantreiben. Oberösterreichs Wirtschafts- und Energielandesrat beeindruckte ebenfalls mit Zahlen: Im Jahr 2018, als er in die Landesregierung eintrat, gingen insgesamt 3.814 PV-Anlagen neu ans Netz. Im Vorjahr waren es 25.600 PV-Anlagen. „Statistisch gesehen ist im Vorjahr alle 20 Minuten eine PV-Anlage ans Netz gegangen“, spricht Achleitner von einem PV-Boom. Er erinnerte auch daran, dass jeder vierte Biomassekessel in Europa aus Oberösterreich stammt und plädierte dafür, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen zu erhalten. Nach der Vorstellung der EnergieGenie-Preisträger durch DI Dr. Gerhard Dell, Landesenergiebeauftragter und Geschäftsführer des OÖ Energiesparverbandes, sprach Wohnbaureferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner über den Erfolg des 5-Punkte-Plans für den geförderten Wohnbau in Oberösterreich. „Damit ist es uns gelungen, die höchste Bauleistung im Neubau zustande zu bringen – und zwar seitdem ich im Amt bin“. Der Plan beinhaltet unter anderem die Laufzeitverlängerung der Darlehen, die Absenkung der Verzinsung des Förderdarlehens, die Erhöhung des Förderdarlehens und einen erhöhten Eigenmitteleinsatz der Bauträger. Er lobte und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Bauträgern sowie dem Bau- und Baunebengewerbe und nutzte die WEBUILD-Bühne, um die Abschaffung der Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) zu fordern.