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Warum die Wärmepumpe noch auf ihren Durchbruch in der Sanierung wartet

Die umweltfreundliche Wärmepumpen-Technologie gewinnt an Beliebtheit, ist aber gerade im umfangreichen Bestandsmarkt häufig umstritten. Richard Freimüller, Präsident der Wärmepumpe Austria, erklärt den Zusammenhang mit Vorlauftemperaturen und klärt über das größte Missverständnis über die Wärmepumpe in der Sanierung auf.

 

Herr Freimüller, hat die Wärmepumpe den Durchbruch in der Sanierung bereits geschafft?

Richard Freimüller: Nein.

Woran liegt das?

Freimüller: Das liegt in erster Linie an den Vorgaben für Förderungen. Eine Vorlauftemperatur von unter 40 Grad ist für die Förderung von Sanierungen oder Heizungstausch – zum Beispiel über „Raus aus Öl“ oder „Sauber Heizen für Alle“ – eine Bedingung. Und das zweite ist, dass überall Heizkörper vorhanden sind und nicht jeder Installateur weiß, dass Wärmepumpen mit Heizkörpern auch sehr gut funktionieren.

Bei höheren Vorlauftemperaturen ist vom Einsatz einer Wärmepumpe also nicht abzuraten?

Freimüller: Nein! Man kann eine Wärmepumpe auf jeden Fall bis zu Vorlauftemperaturen von 55 Grad einsetzen. Auch wenn an ein paar einzelnen Tagen im Jahr 55 Grad gebraucht werden, zeigt eine Studie vom Fraunhofer Institut, dass man die restliche Zeit mit 40 bis 45 Grad auskommt.

An welchen Schrauben kann denn kostengünstig gedreht werden, um den Bestand „Wärmepumpen-ready“ zu machen?

Freimüller: Die erste Schraube, an der wir jetzt versuchen österreichweit zu drehen, ist die 40 Grad als Voraussetzung wegzukriegen. Diese Zahl steht in keiner Norm, das wurde irgendwann willkürlich in eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern geschrieben. Das zweite ist, dass wir jetzt Schulungen zum Thema Heizkörper machen. Und Heizköper, die zu klein sind, können ohne größere Kosten ausgetauscht werden.

Gerade im Altbau wird im Zusammenhang mit Wärmepumpen viel über Anlageneffizienz gesprochen. Welche Voraussetzungen braucht es, um einen effizienten Betrieb zu ermöglichen?

Freimüller: Das ist nicht so leicht gesagt. Natürlich ist das Wichtigste im Altbau, wenn man Radiatoren hat, dass die Thermostatköpfe wegkommen, um wirklich 24 Stunden gleichmäßig zu heizen. Durchgehende Wärmeversorgung ist wichtig. Und gerade bei Einzelhäusern ist zu empfehlen, die oberste Geschossdecke zu isolieren – das bringt auch schon sehr viel und ist nicht so aufwendig.

Welche Wärmequelle eignet sich im urbanen Raum eigentlich am besten für die Sanierung bzw. Nachrüstung mit einer Wärmepumpe?

Freimüller: Eine aktuelle Statistik für 2021 besagt, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpe jetzt in über 80 Prozent der Fälle eingesetzt wird. Im urbanen Raum eignet sich die Luft-Wasser-Wärmepumpe natürlich nicht immer. Es gibt auch Grundwasser, das ist gerade in sehr vielen Städten gut möglich. Die dritte Option, die sich noch eignet, ist die Tiefenbohrung. So werden schon ganze Quartiere in Wien ausgerüstet.

Wohin bewegt sich die Nachfrage? Wie sehr spürt der Markt dort auch die Auswirkungen der steigenden Energiepreise?

Freimüller: Der Trend geht in Richtung Wärmepumpe, im Jahr 2021 hat sie eine Steigerung von über 30 Prozent erfahren. Wir wissen noch nicht ganz genau, wie sich das aufteilt – aber ein Drittel kommt sicherlich aus dem Altbau. Die Wärmepumpe ist einfach das einzige Heizsystem, das mehr macht. Als Beispiel: Sie brauchen 1.000 Liter Öl für ein Haus. Das sind umgerechnet 10.000 Kilowattstunden, die immer notwendig sind, wenn man das Haus nicht völlig eindämmt und isoliert. Wenn aber eine Wärmepumpe eingesetzt wird, dann sind nur 2.500 Kilowattstunden nötig, weil der Rest aus der Umwelt – Luft, Wasser oder Erde – kommt. Das trägt dazu bei, dass sich der Energie-Output gegenüber festen Brennstoffen teils um 70 Prozent verringert. Jeder Brennstoff macht aus 100 Prozent nur 70 bis 80 Prozent, aber die Wärmepumpe liefert 300 bis 400 Prozent.

Zwar steigt auch der Strompreis, da darf man sich nichts vormachen. Aber ein erhöhter Strompreis betrifft jeden Wärmepumpeninhaber nur mit einem Viertel oder einem Drittel, weil die restlichen drei Viertel oder zwei Drittel – je nach Vorlauftemperatur – aus der Umwelt kommen. Und da gibt es keine Preiserhöhung (lacht).

Abschließend: Welchen Schwerpunkt setzt der Verband in der Halle 20 der WEBUILD Energiesparmesse 2022, in der Sie ja auch mit einem eigenen Info-Stand vertreten sind?

Freimüller: Ein Schwerpunkt wird das Thema „Wärmepumpen in der Heizungssanierung“ sein. Wir wollen heuer speziell das Vorurteil entkräften, dass Wärmepumpen in Kombination mit bestehenden Heizkörpern keine optimale Lösung sind. Heizkörper wurden in der Vergangenheit vielfach überdimensioniert, dadurch kann jetzt auch mit niedrigeren Temperaturen ausreichend Wärme abgegeben werden. Um Österreichs Klimaziele zu erreichen, ist die Heizungssanierung im Gebäudebestand von großer Bedeutung. Fazit ist: Wärmepumpen funktionieren gut und effizient – auch mit bereits eingebauten Heizkörpern.

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