Raus aus Öl und Gas: Die WEBUILD Energiesparmesse Wels wirft einen Blick auf die Zukunft der nachhaltigen Raumwärme und Warmwassergewinnung.
Mit dem ambitionierten Klimazielen der österreichischen Regierung kommt Schwung in die Wärmewende. Das ist auch an der aktuell ergiebigen Förderlandschaft zu erkennen. Umso wichtiger ist es für SHK-Fachkräfte, am technischen Puls der Branche zu bleiben, damit sie Endkund*innen qualifiziert beraten können. Denn bei der Wahl eines Heiz- wie Warmwassersystems zählen nicht nur die aktuellen Energiepreise, sondern vielmehr dessen Langlebigkeit. Geballtes Branchen-Know-how bietet die WEBUILD Energiesparmesse daher bei ihren Fachbesuchertagen, am 1. und 2. März in Wels.
Drei Stellschrauben
Von B wie Biomasse bis W wie Wärmepumpe, ob multivalente oder monovalente Systeme – sie alle verbindet, dass aktuell insbesondere an drei Faktoren getüftelt wird: Dem allgemeinen Einsparen von Energie, dem effizienten Einsatz ebendieser und dem Umsatteln auf erneuerbare Energieträger. Die gute Nachricht: Es gibt allerlei Lösungen. Doch gerade Fachleute müssen sich informieren, was in welcher Situation optimal eingesetzt werden kann.
Energie effizient nutzen
„Nur mit Technologieoffenheit und hocheffizienten Technologie, wie es Biomasseanlagen, Wärmepumpen oder auch Hybridanlagen bieten, werden wir den Klimawandel bewältigen können“, plädierte Helmut Weinwurm, Vorsitzender der Vereinigung der Österreichischen Kessel- und Heizungsindustrie (VÖK) und CEO der Bosch Gruppe Österreich, erst kürzlich bei einem Branchenevent der VÖK und der Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker. Um das volle Potenzial der Wärmewende auszuschöpfen, braucht es einen Technologie-Mix, mit dem unterschiedliche Anforderungsprofile optimal erfüllt werden können.
Diese Technologien müssen im nächsten Schritt auch korrekt ausgelegt werden, wie der Verein Wärmepumpe Austria informiert: „Gerade bei modernen Heiztechnologien, deren wirtschaftlicher Betrieb stark von den Systemtemperaturen beeinflusst wird, sind sorgfältige Planung, Auslegung und Installation von entscheidender Bedeutung.“ Ein Fehler in der Anlagenhydraulik könne sich schnell negativ auf die Effizienz auswirken, daher garantiere eine sorgfältige Einregulierung des Gesamtsystems und die Optimierung der Anlage einen effizienten Betrieb. Die Bedeutsamkeit einer effiziente Betriebsweise unterstreicht auch Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar: „In Österreich werden jährlich 230 Millionen Liter Öl und 240 Millionen Kubikmeter Erdgas für die Warmwasserbereitung verbrannt.“ Diese Kennzahlen gilt es zukünftig zu verringern.
Erneuerbare Energieträger ausbauen
Bis 2040 soll die gesamte österreichische Raumwärmeversorgung dekarbonisiert sein. Ohne erneuerbare Energieträger ist das nicht möglich, wie auch Martin Hagleitner, stellvertretender Obmann des Zukunftsforum SHL und Vorstand von Austria Email, bestätigt: „Es gibt keine Alternative dazu, die Energiewende einzuläuten und den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen.“
Und wie jetzt genau raus aus den Fossilen? Dafür benötigt es einen umfassenden Maßnahmenmix, wie Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, weiß: „Ein ambitioniertes Energiesparprogramm und der naturverträgliche Ausbau der Erneuerbaren – allen voran Photovoltaik – sind Voraussetzung. Zudem muss die Nutzung von Erdwärme für Wärmepumpen-Heizungen breitenwirksam verfügbar gemacht werden.“ Auch der Rohstoff Holz gewinne als Substitut für ölbasierte Materialien sowie als Brennstoff zunehmend an Bedeutung.
Energiesparen angesagt
Grundliegend kann gesagt werden: Die beste Energie ist die nicht verbrauchte, egal wie effizient sie genutzt wird. Neben hocheffizienter Technologie ist also auch der Betrieb der Heiz- und Warmwassersysteme von immenser Bedeutung. Betreiber*innen müssen weiterhin über Einsparpotenziale aufgeklärt werden, wie sie zum Beispiel die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik automatisiert bieten kann. Im nächsten Schritt ist an den Gebäudebestand im Gesamten zu denken; für das langfristige Senken des Heizwärmebedarfs gibt es kein Herumkommen um thermische Sanierungen.
Wissensträger an einem Ort
Sowohl der VÖK, als auch die Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, der Verein Wärmepumpe Austria und Austria Solar sind aktive Partner der WEBUILD Energiesparmesse Wels. Darüber hinaus präsentieren renommierte Hersteller wie etwa Austria Email, Bosch, bösch, Etherma, Herz, Ochsner, Stiebel Eltron, Viessmann, Windhager und viele mehr die aktuellste Technik am Markt. Nirgendwo anders erhalten Besucher dieses Frühjahr in Österreich Wissen von Verbandsseite, Herstellern sowie Brancheninsidern – Wels ist der place to be!