Die WEBUILD Energiesparmesse Wels ist Branchentreff und Recruiting-Plattform in einem. Aber vor allem ist sie am Puls der Zeit: Messeleiter Erich Haudum über das Grundkonzept, und was es den Fachbesuchern heuer bietet.
Das Grundthema der Messe, das Energiesparen, hat derzeit Hochkonjunktur. Beflügelt Sie das?
Erich Haudum: Ja! Die Grundthemen der WEBUILD Energiesparmesse sind ein Dauerbrenner und rücken angesichts steigender Energiepreise momentan wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Bei unserer Messe geht es um die drei „zentralen E“. Einmal das „E“ für Energiesparen: Energie erst gar nicht verbrauchen ist der erste Ansatz, um mit den Energiekosten runter zu kommen. Das zweite „E“ steht für Energieeffizienz: Gerade beim Heizen geht es darum, die effizienteste Technik nach modernstem Standard einzusetzen. Beides zeigen unsere Aussteller aus dem Bau- und Gebäudetechnikbereich.
Und das dritte „E“ steht für Erneuerbare: Mit dem Aufkommen aller Heiz- und Energietechniken, die erneuerbar sind, ist die
Messe ja auch groß geworden. Das hängt auch mit dem Industriebundesland Oberösterreich zusammen, wo eine Reihe von Marktführern aus dem Biomasse- und Wärmepumpen-Segment und darüber hinaus ihre Firmensitze haben. Aber ich sehe das sogar noch grundsätzlicher, wenn Sie wollen …
… wir bitten darum!
Haudum: Wir sind vom Grundkonzept her die Energiewende-Messe. Damit haben wir 1985 klein begonnen und erstmals die heute mehr denn je gültigen Erkenntnisse der globalen Energiekrisen jener Zeit in ein Messeformat umgesetzt. Mit dem Marken-Relaunch hin zur „WEBUILD Energiesparmesse Wels“ haben wir uns im Jänner 2020 auch ein Manifest gegeben. Hier steht alles drin, wofür die Energiesparmesse steht. (Link: Messeprofil – WEBUILD (energiesparmesse.at) Wir leisten Jahr für Jahr einen spürbaren Beitrag dazu, Menschen zu motivieren, in nachhaltiges Hausbauen und moderne Haustechnik zu investieren. Unser Messe-Slogan lautet: „Was immer du baust – es wird dein Vermächtnis sein!“
Wie bildet sich das in der neuen Struktur der WEBUILD Energiesparmesse ab?
Haudum: Wir sehen die Messe ganzheitlich, und so ist sie auch aufgebaut. Energieeinsparung beginnt bei der Gebäudehülle, daher bieten wir eigene Hallen mit Ausstellern aus der Baubranche. Dann kommen die Themen Haus- und Installationstechnik ins Spiel, von der Energieerzeugung, -verteilung und -abgabe bis hin zu Sanitär und Bad. Diese Themen haben wir in den beiden großen Hallen versammelt: Halle 20 mit Energieerzeugern und allem, was damit zusammenhängt, sowie Halle 21 als Sanitär- und Installationstechnik-Halle.
Erstmals wird also alles rund um das Heizen unter einem Dach zu finden sein. Was findet sich in der neu konzipierten Halle 20?
Haudum: Hier sind alle Firmen der modernen und energieeffizienten Wärmeerzeugung versammelt: Von den Anbietern für Holzheizungen über Wärmepumpen und Solarthermie bis hin zu den multienergetischen Playern sowie dem Thema Photovoltaik. Denn die Stromerzeugung und die damit verbundene Dezentralisierung wird in Zukunft eine noch viel größere Rolle spielen, denken wir nur an E-Mobility und das „Smarte Haus“, das ein viel moderneres Energiemanagement ermöglicht.
Wie wird sich E-Mobilität und Smart Home auf der WEBUILD Energiesparmesse widerspiegeln?
Haudum: Die steigende Präsenz von Ausstellern rund um E-Mobilität und Smart Home, aber auch die zunehmende Bedeutung des „Gamechangers“ Digitalisierung ist ein Spiegelbild aktueller Entwicklungen am Markt. Wir setzen dazu wieder eigene Schwerpunkte wie etwa die Sonderschau „E-Mobilität & Smart Home“, die wir gemeinsam mit dem OÖ Energiesparverband realisieren. Dort wird alles aus dem Zusammenhang von E-Auto und Gebäude gezeigt, von der Leerverrohrung für die PV-Anlage bis hin zu intelligentem Energie- und Lade-Management im Gebäude, wofür auch eine Reihe von Ausstellern prima Lösungen anbieten. Dezentralisierung und smartes Energiemanagement sind Themen, die wir bei der kommenden Messe ganz stark abbilden werden.
Die Branche erlebt einen Auftragsboom wie selten, leidet daneben aber unter Materialmangel und fehlenden Fachkräften. Wieso sollten sich Fachbesucher trotzdem die Zeit für einen Besuch in Wels nehmen?
Haudum: Weil es gilt, schon heute an morgen zu denken! An neue Geschäftsfelder, die das Gewerbe und Handwerk vielleicht noch nicht am Radar hat, aber auch neue Technologien und die brandaktuellen Produkte zu sehen, was man nirgendwo derart zeiteffizient und umfassend tun kann, als auf einer Messe. Die WEBUILD Energiesparmesse ist nicht nur ein echter Branchentreff, der erste im Jahr 2022 nach langer, langer Zeit. Sie ist auch so etwas wie eine Recruiting-Plattform, ich verweise nur auf die vielfältigen Möglichkeiten von Digital+ … aber wer einfach wieder mal mit Kollegen auf ein Bier gehen und einen „day off“ genießen will, ist bei uns auch richtig 😉