Die Messe Wels ist von 6. bis 10. März das Zentrum der Energiewende und Schaufenster des nachhaltigen Bauens. Dank zahlreicher Förderungen ist jetzt die beste Zeit, um Hausbau, Sanierung, Modernisierung und Energieversorgung neu zu denken und Wohnträume zu realisieren. Die WEBUILD Energiesparmesse, seit knapp 40 Jahren Vorreiter in Sachen Energiesparen und Energieeffizienz, ist abermals das Zentrum der Energiewende. Hier werden Trends gesetzt, Visionen realisiert und Zukunft erschaffen.
Dr. Elisabeth Berger, Geschäftsführerin Vereinigung Österreichischer Heizungs- und Kesselindustrie (VÖK), informierte unter anderem über die Marktentwicklung 2023. „Nach den Ausnahmejahren 2021 und 2022 sind wir im Jahr 2023 wieder auf Vorkrisen-Niveau angelangt“, so ihr Resümee. Ölkessel werden de facto kaum noch eingebaut, stark rückläufig ist auch die Nachfrage nach Gasgeräten. Bei Holzkessel betrug im Vorjahr der Rückgang 53 Prozent gegenüber 2022. Aufgrund hoher Pelletspreise ging auch die Nachfrage bei Pelletkesseln deutlich zurück. Leicht im Aufwind sind dagegen Stückholzkesseln. Heizungswärmepumpen verzeichneten im Vergleich zu 2022 ein Minus von 13 Prozent, wobei die Nachfrage mit 43.400 Stück noch deutlich über dem Vorkrisenniveau liegt. Das größte Marktsegment sind hier mit fast 90 Prozent Luft/Wasser-Wärmepumpen, die sich großer Beliebtheit erfreuen und im Sanierungsbereich verstärkt zum Einsatz kommen. Dadurch konnten auch der starken Rückgänge im Neubau kompensiert werden konnten. „Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung und der Länder, den Einsatz von erneuerbarer Energie im Gebäudesektor durch Förderungen zu forcieren. Tatsächlich waren die Förderungen für den Heizungstausch noch nie so großzügig wie jetzt“, so Dr. Berger. Die VÖK-Geschäftsführerin empfiehlt allen Ein- und Zweifamilienhausbewohnern und -besitzern, sich bald für die Förderung zu registrieren – solange Mittel verfügbar sind“. Für die Umsetzung bleiben zwölf Monate Zeit.
Mst. Ing. Manfred Denk MBA, Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, begrüßt ebenfalls die aktuellen Initiativen. Vor allem in der Sanierung haben Installateure volle Auftragsbücher. Laut aktuellen Daten der KMU-Forschung Austria verzeichnen allerdings 61 Prozent der Betriebe im Neubau sinkende Auftragseingänge. „Daher begrüßen wir die – zusätzlich zur Heizungssanierungsförderung – angekündigte Wohnbauinitiative der Bundesregierung und insbesondere auch den Handwerkerbonus NEU“, führt Denk aus. Er bezeichnet den hydraulischen Abgleich von Heizungsanlagen als Qualitätsmerkmal von Installateuren und verweist auf eine Bundesförderung für diese Tätigkeit. „Hier sind die Installateure besonders gefordert, denn der Kundennutzen stellt sich erst durch die Qualität der handwerklichen Arbeit ein, die man nicht online oder sonst wo kaufen kann“, ist Manfred Denk vom Können der Innungsbetriebe überzeugt. Im Bereich der Ausbildung werden sowohl die Befähigungsprüfungen überarbeitet als auch die Ausbildungsordnung für den Installations- und Gebäudetechnik den aktuellen Anforderungen angepasst. „Insbesondere auch, um jungen Menschen eine Perspektive im Hinblick auf ein erfüllendes Berufsleben und einen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels, aber auch zur sozialen Sicherheit und ausreichendem Einkommen zu geben“, so der Bundesinnungsmeister. Für den Branchennachwuchs wurde gerade eine neue Social Media Kampagne aus der Taufe gehoben und auf der WEBUILD Energiesparmesse präsentiert. Denk sieht im Sanitärbereich –vor allem bei den Themen Barrierefreiheit und Pflegeanforderungen – ein vielversprechendes Geschäftsfeld.
Michael Holter, Aufsichtsratsmitglied und Gesellschafter der HOLTER Gruppe, analysierte die aktuellen Entwicklungen im Großhandel. „Wir haben auch künftig eine gleichbleibende Ausgangssituation: Zwei große Konzerne und die HOLTER Gruppe – als einzigen verbliebenen Familienbetrieb im österreichischen Sanitär- und Heizungsgroßhandel – machen zusammen etwa 80 Prozent des Marktes aus“, so Holter. Er sieht darin allerdings keinen Grund, sich zurückzulehnen. „Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und des steigenden Preisdrucks muss sich der Großhandel weiterentwickeln und seine Effizienz und Produktivität weiter steigern.“ Gerade vor dem Hintergrund der Situation am Arbeitsmarkt spielen laut Michael Holter Digitalisierung und KI künftig eine entscheidende Rolle. Im Hinblick auf den „Heizungstausch jetzt“ betonte Michael Holter, dass das Unternehmen gut darauf vorbereitet ist. Für ihn stellt der Sanierungsmarkt im Sanitärbereich ebenfalls einen wichtigen Wachstumssektor und begründet das damit, dass die Entscheidung für ein neues Heizsystem oft Hand in Hand mit dem Wunsch nach einer Photovoltaikanlage und der Modernisierung des Badezimmers einhergeht. „Das unterstreicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes. Wir müssen 360 Grad denken und gemeinsam mit den Installateurpartnern Lösungen anbieten, die Begehrlichkeiten in allen Bereichen wecken“, so Michael Holter.
Laut Dir. Mag. Robert Schneider, Geschäftsführer der Messe Wels GmbH, ist die WEBUILD Energiesparmesse seit 1985 das unumstrittene Zentrum der Energiewende in Österreich und eine der größten Messen ihrer Art im deutschsprachigen Raum. „Seit knapp 40 Jahren ist die Energiesparmesse die besucherstärkste Messe und zentraler Marktplatz für erneuerbare Energieformen, für Energieeinsparung und für Energieeffizienz“, betonte Schneider. Er sieht in der Vielzahl an Förderungen einen großen Anreiz, in die Zukunft zu investieren. „In Österreich gibt es so viele Förderungen wie nie zuvor. Unterstützt wird etwa der Umstieg von fossilen Heizungen auf ein klimafreundliches Heizsystem – durch Bundes- und Landesförderung werden durchschnittlich 75 Prozent der Kosten für eine neue Heizung übernommen. Auch Investitionen in Photovoltaik, die Dämmung von Außenwänden, der Austausch von Fenstern und Außentüren und viele weitere Vorhaben in eine nachhaltigere Zukunft werden gefördert. Wer jetzt energiesparende Maßnahmen umsetzt, investiert in seine Zukunft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“, so der Welser Messedirektor. Als unabhängige Informationsquelle laden Sonderschauen sowie verschiedene Vortragsreihen ein, wie etwa:
– Fachvorträge des OÖ Energiesparverbands (Tagungszentrum)
– Kurzvorträge des OÖ Energiesparverbands (am Messestand)
– Energiesparakademie der Energie AG (am Messestand)
– klimaaktiv-Vorträge der Österr. Energieagentur/KPC (am Messestand)
– „Forum Nachhaltig Sanieren“ powered by Sparkasse (SHK-Trendpodium, Halle 21/ Sektor C)
Während der Fachtage der WEBUILD Energiesparmesse Wels ist das neue SHK-Trendpodium die Bühne für Expert:innen-Vorträge und Diskussionsrunden. Die Keynote von Ali Malodji läutete am Mittwoch den neuen Abend-Event „Lange Nacht der Installation“ ein. Am Donnerstag steht Prof. Dr. Werner Beutelmeyer vom Market Institut um 15 Uhr auf dieser Bühne und spricht über Markttrends und Aussichten in der SHK-Branche. Das Highlight am Freitag ist von 13 bis 14 Uhr die energiepolitische Podiumsdiskussionen mit den Energiesprecher:innen der im Nationalrat vertretenen Parteien über die Frage, wie Österreich die Energie- und Wärmewende schafft.